Lange Zeit haben wir gezögert, nach Papua Neuguinea (PNG) zu reisen. Bilder von Furcht einflössenden Wilden, Geschichten über Kopfjäger, gekochte Missionare und Halsketten mit menschlichen Fingern (im Museum in Goroka zu bestaunen!) hielten uns ab - doch weit gefehlt: wir lernten liebenswerte Leute kennen, die nur darauf warten, uns ihre Kultur zu zeigen. Noch nie zuvor haben wir Menschen getroffen, die so sehr in Eintracht mit der Natur leben wie die Papuas. Vor allem die Leute im Hochland, die Hulis im Tarital, haben es uns angetan. Wer nur zum Tauchen nach PNG reist, ist selber schuld: er weiss gar nicht, was es in diesem faszinierenden Land sonst noch alles zu sehen und zu erleben gibt. Vielleicht hat es hier noch die letzten "weissen" Flecken unseres Planeten, die auf ihre Entdeckung warten... Wir verbrachten im Okt./Nov. 2002 zuerst 11 Tage auf der bestens eingerichteten M.V. Chertan, die uns in die Milne Bay im Südosten von PNG führte. Dort gibt es in erster Linie Makro-Sujets zu bestaunen. Endlich fanden wir ihn, den lang ersehnten Mimic-Octopus. Die Riffe sind sehr gut erhalten und weisen eine Artenvielfalt auf, wie man sie leider andernorts vermisst. Eines steht schon heute fest: wir kommen zurück nach PNG!
Unser Versprechen, nach PNG zurück zu kommen, haben wir drei Jahre später eingelöst. Mitte August 2006 besuchten wir das einmalige Kulturfestival in Mount Hagen, wo sich dutzende von Stämmen zum Wettbewerb einfinden. Es handelt sich - nebst dem Festival in Goroka - um eine der grössten Versammlungen indigener Völker der Welt. Wir standen staunend heben den mit Paradiesvogelfedern, Eberzähnen, Moos und Muscheln geschmückten und mit bunten Farben bemalten Einheimischen, die sich nur allzu gerne ablichten liessen, damit wir ihre Kultur zu uns nach Hause tragen. Nach "Kultur" war Tauchen angesagt. Zuerst im Loloata Resort, danach während 10 Tagen auf der M.V. Telita (leider nicht mehr in Betrieb) ab/bis Kavieng im Norden bei New Hanover und New Ireland (fantastische Bedingungen, gutes Wetter). Wir raten jedem, der nach PNG zum Tauchen fährt, dies mit einer Reise ins Landesinnere zu verbinden. Es gibt so viele Möglichkeiten, das Land zu erkunden und die einmalige Bevölkerung kennen zu lernen. Kein anderes von uns bislang betauchtes Land bietet eine solche Fülle von Abwechslung - und das beste: kein Massentourismus, keine Handymasten, nur Mangrovenwälder und traumhafte Inseln. Nur schade, dass wegen eines Defekts des Videogehäuses nur ein einziges UW-Bild gelang...
Daher wiederholten wir die Schifftour auf der Telita, kombiniert mit dem Kulturfestival in Goroka, ein Jahr später (2007), von dem fast alle Bilder hier stammen. Wir betauchten die Route Rabaul - Walindi in der Bismarck-See, bekannt für Grossfische und spektakuläre Korallen. Am Ende der Reise durften ein paar Tage im Loloata-Resort nicht fehlen. Die Tauchplätze garantieren eine Begegnung mit den seltenen Rhinopias Aphanes! Ach ja: dieses Mal klappte es mit dem Video.
(alle UW-Bilder analog; Landbilder digital)